APRS sinnvoll nutzen – TEIL2 NACHRICHTEN

Hier nun der zweite Teil des Artikels zu Anwendungen von APRS. Wer Teil 1 noch nicht gelesen hat, kann das >hier< nachholen.

Wie bereits erwähnt sind in der APRS Spezifikation Textnachrichten vorgesehen, die eine Herkunft, einen Pfad und ein Ziel haben, aber keine Positionsinformationen oder ein Symbol enthalten. Der „Platz“ der dadurch im Paket frei geräumt wird, kann für den Inhalt der Nachricht genutzt werden. Was hier wem geschickt wird, ist nur durch die ASCII-Zeichentabelle begrenzt. Ähnlich wie bei SMS früher, gibt es ein Zeichenlimit, aber mit Abk. die wir aus dem CW kennen oder dem Aufteilen der Nachricht auf mehrere kleine Nachrichten, kann man trotzdem ein richtiges Klön-Schnack-QSO ermöglichen. Doch damit nicht genug, denn wenn ich nun Text von A nach B schicken kann, dann kann ich damit noch viel mehr ermöglichen.

 

Textnachrichten – roh oder lieber well done?

Zunächst spricht nichts dagegen mit Textnachrichten nichts weiter zu tun, als Nachrichten in Textform an andere Funkamateure zu schicken. Wichtig hierbei ist einmal die begrenzte Anzahl an Zeichen und dann, dass die andere Station auch erreichbar ist. APRS ist ein echtzeit Netzwerk ohne Fehlerkorrekturen oder ähnliches. Eine Textnachricht, wie auch eine Bake, wird einfach „ins Blaue“ gesendet und wenn der Empfäger eine der vielen Stationen ist, die die Nachricht empfangen, dann merkt er das schon. Es steht schließlich in der Nachricht, an wen sie gerichtet ist. Ist der Empfänger aber gerade nicht QRV, dann bekommt er die Nachricht auch nicht. Dafür würde es einen Server brauchen, der Nachrichten speichert und zustellt wenn der Empfänger wieder da ist. Solche Infrastruktur gibt es im APRS-Netz per se aber nicht. Aber es gibt Mittel und Wege, um das Austauschen von Nachrichten etwas komfortabler zu machen. Der erste Schritt ist dabei eine automatische Antwort. Das Programm des Senders, versieht die Textnachricht mit einer Kennung bestehend aus drei ASCII-Zeichen und der Empfänger antwortet mit einer sehr kurzen Textnachricht in der nur diese Kennung bestätigt wird. So hat der Sender eine gewisse Kontrolle darüber ob seine Nachricht angekommen ist. Bekommt der Sender keine Bestätigung so wiederholt er die Nachricht nach einer Bestimmten Zeit, bis die Bestätigung kommt oder die maximal Anzahl an gleichen Aussendungen erreicht ist. Mehr dazu folgt in >Teil 3< dieses Artikels unter „DECAY“. Diese Funktion ist aber bereits ein Feature, dass durch die Programme, die uns APRS ermöglichen, bereit gestellt wird. APRS bzw AX.25 selbst kennt keine Bestätigung von Paketen.

 

An ALLE – Die Bulletins

APRS ist wie gesagt, eine Möglichkeit Informationen zu Senden und zu Empfangen, daher gibt es neben dem Versenden einer Nachricht an eine bestimmte Station, die Bulletins, Nachrichten an alle. Einfache Beispiele sind Unwetterwarnungen, wie sie z.B. von >DB0INS< verbreitet werden oder lokale Treffen oder >Funkrunden<. Mit aprs.fi kann man sich übrigens auch Bulletins der Umgebung anzeigen lassen und sehen was sich so tut (siehe obiges Bild).

 

APRSLINK – Winlink per APRS

Wie bereits oben beschrieben, sind APRS-Nachrichten eine Echtzeitinformation die im Netz verschwindet wenn der Empfänger nicht da ist. Manch einer wünscht sich vielleicht eine Funktion wie wir sie von Emails kennen. Wer QRV wird, ruft von einem Zentralen Server Nachrichten ab, die vorher dort für Ihn angekommen sind. Solch ein System gibt es für Funkamateure bereits durch WINLINK. Auf diesen WINLINK Account kann man, wenn man im Netz an das APRS-IS angeschlossen ist, über APRSLINK zugreifen. Man sendet Textnachrichten an WLNK-1 und bekommt entsprechende Antworten. Ein einfaches „L“ wird zum Beispiel mit einer Liste der ungelesenen Nachrichten beantwortet. Lange Texte werden in mehrere einzelne APRS-Textnachrichten zerlegt. Dieses System hat natürlich seine Grenzen, aber für normale Kurznachrichten reicht es sehr gut aus. Außerdem wird so lokale Kommunikation mit der Weltumspannenden Kurzwelle verknüpft. Mehr zu APRSLINK findet man >hier<. Eine tolle Funktion noch zuletzt: Wer WINLINK in seinen APRS-Bakentext schreibt, bekommt von WLNK-1 automatisch eine Nachricht, falls neue Emails vorliegen.

 

FINDU.COM – Und irgendwo wird es doch gespeichert

Neben meinem persöhnlichen Favoriten aprs.fi gibt es noch weitere Seiten, die die Inhalte des APRSIS abbilden. findu.com bietet hierbei einen besonderen Service im Bereich Nachrichten. Die Seite speichert Nachrichten, die es in das Internet bzw. HamNet geschafft haben für eine Weile, sodass jeder zu jedem Rufzeichen die letzten Nachrichten an und von diesem Rufzeichen einsehen kann. Außerdem erlaubt es die Seite Nachrichten zu versenden, Vorraussetzung ist natürlich ein eignes Amateurfunkrufzeichen. Generell sieht man hier: Amateurfunk ist unverschlüsselt und kann und darf von jedem empfangen werden. Niemand kann andere davon abhalten mitzulesen, was ihr schreibt, oder es zu speichern.

 

WHO-IS – Wer ist das denn?

Ein weiterer Server der auf Anfragen antwortet verbirgt sich hinter dem Rufzeichen WHO-IS im APRS-Netz. Bekommt dieser eine Nachricht in der nur ein Rufzeichen steht, antwortet er mit Informationen wie z.B. dem Namen des Rufzeicheninhabers. Aber denkt dran, jeder kann im APRS Netz eure Nachrichten mitlesen, also wenn ihr den Namen von einem QSO-Partner vergessen habt, fragt ihn lieber direkt als ihn „heimlich zu stalken“ 😉 Im obigen Bild seht ihr ein Paar Anfragen, die ich an WHO-IS mit meiner APRS-Station gestellt habe. Die genutzte >Software< ist APRSIS32.

 

DMR Brandmeister – Netze vernetzen sich

Das DMR-Netz kann ebenso wie das APRS Netz, Nachrichten und Positionsdaten für seine Nutzer verbreiten. Im Brandmeister DMR Netz, können nutzer ihr Rufzeichen mit einer APRS-SSID verbinden. Ist das geschehen, empfangen sie Textnachrichten die im APRSIS an sie gerichtet werden. Sie können aber auch antworten und auch die Empfangsbestätigungen werdem vom Brandmeisternetzwerk ins APRSIS geleitet. Ebenso findet man dort Unterstützung für Group-Bulletins und andere Nachrichtenbasierte APRS Funktionen wie zum Beispiel eine Statusabfrage.

 

 

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