DK6KR/p – SSB & Digital

Wie ich bereits auf der Seite über mein Shack beschrieben habe, ist es mir nicht möglich irgendwelche großartigen Antennen in meinem Heimat-QTH anzubringen. Daher habe ich also meine Kurzwellen- bzw. SSB-Aktivität komplett portabel ausgerichtet. Erneut ist mein Yaesu FT-857D das Herzstück der Ausrüstung, da dieses Gerät einfach alles kann – ideal um sich als junger Funkamateur 😉 in allen erlaubten Bändern und Modi austoben und ausprobieren zu können.

Der Portabelbetrieb hat im Vergleich zum Shackbetrieb bekannterweise ein paar Nachteile. Es fängt bei der Stromversorgung an, geht über Gewicht/ Volumen der Ausrüstung und hört beim Wetter auf. Man überlegt sich zwei- oder dreimal, ob man wirklich noch dies oder das einpackt, es benötigt oder benötigen könnte – oder ob man im Zweifelsfall die Funktion über andere Ausrüstung, die bereits mitgenommen wird, übernommen werden kann.

Mein Portabelsetup besteht aus folgenden Dingen, auf die ich im Anschluss genauer eingehen werde:

  • Yaesu FT-857D mit MH-59 Remote/DTMF Handmikrofon
  • 2x 5Ah 3S LiPo Akkus mit einem LiPo Wächter
  • „LHKA“ für 15m (ähnlich J-Antenne)
  • „2/70 Porti“ für 2m/70cm (ähnlich HB9CV)
  • 5m GFK Mast für die 2/70 Porti (evtl. Wegfall, da man den 10m Mast ja nicht komplett ausfahren muss)
  • 10m GFK Mast für die LHKA
  • 12m H155 Koaxkabel (N-Stecker)
  • 3x 10m Paracord
  • 10x Zeltheringe
  • 20x Klettkabelbinder
  • 5m Erdungskabel
  • Diverse Adapterstecker
  • Tablet
  • Externe Aufladeakku für Tablet & Smartphone
  • Schere, Gewebeband, Opinel-Messer, Feuerzeug, Kugelschreiber, Schreibblock, Schraubendreher
  • Länderpräfixliste
  • Stein (auf dem Bild nicht zu sehen – habsch vergessen!)

PICT0044Als Klasse-E Lizenzinhaber habe ich „zum Glück“ 😛 kein Entscheidungsproblem auf welchen Bänder ich portabel QRV sein möchte. Meine Tagband ist das 15m Band und das Nachtband ist das 80m Band. Parallel wird sich im 2m SSB Betrieb versucht. Das heißt, bei dieser überschaubaren Anzahl an Möglichkeiten kann man sich für jedes Band eine Antenne in mehrerer Hinsicht „leisten“. Meine Meinung zum Thema Tuner ist vergleichbar mit der von DJ6KR. Die Teile leisten super Arbeit, allerdings sind sie eine zusätzliche Last, die mitgeschleppt und aufgebaut werden muss. Außerdem kann man für den überschaubaren Haufen von Bändern durchaus mit resonant-gebauten Antennen arbeiten, statt mit bspw. einem beliebig-langem Draht und einem entsprechenden Tuner, der einem die Impedanz der Antenne auf 50Ω transformiert.

In diesem Sinne habe ich mir für UKW SSB eine „2/70 Porti“ von lambdahalbe.de in der „Trekking“ ausführung zugelegt bzw. von DJ6KR als Leihgabe erhalten. In diesem „Set“ enthalten ist auch ein 5m GFK Mast auf dem die kleine 2-Ele-LogPer Antenne auf circa 4-4,5m Höhe hängt. Diese kleine Richtantenne ist technisch vergleichbar oder nahezu identisch mit der recht populären HB9CV.

Für 15m habe ich mir eine Lamba-Halbe-Koax-Antenne („LHKA“) gebaut. Sie ist eine von DL5PC und DJ8EI abwandelte Form der in der Literatur beschriebenen „J-Antenne„. Der Vorteil von dieser Antenne ist, dass sie im Gegensatz zu einer Groundplane ohne Radiale auskommt und lediglich an einem 10m Mast angebracht werden muss oder über mehrere Bäume o.Ä. gehängt wird. Sie ist tolerant im Bezug zur Aufbauhöhe, sehr SWR-stabil und aus einfachsten Materialien (meist Koaxresten, die man noch so rumflacken hat) herzustellen, ultraportabel und daher schnell auf-/abgebaut. Und das beste: Sie funktioniert hervorragend! Mehr über sie folgt in weiteren Beiträgen.

Als Zuleitungskabel verwende ich 12m H155 Koaxkabel mit N-Steckern an beiden Enden. Warum N-Stecker? Nunja. Zum einen sind die für UKW-Betrieb besser geeignet und zum anderen sind sie im Prinzip waserdicht. Zumindest witterungsbeständiger als alle anderen Steckertypen. Und wir reden schließlich von Portabelbetrieb! Es ist 5,4mm dick, 10m wiegen 390g, kostet 1,1€/m und ist damit von den Dimensionen her mit RG58 zu vergleichen (5mm dick, vergleichbar schwer) nur circa doppelt so teuer wie dieses (RG58: ~60ct/m). Es gibt neben dem Preis aber zwei weitere interessante Unterschiede: Es ist deutlich störriger und hat hochsignifikant bessere Dämpfungswerte! Das macht H155 nicht nur zum idealen Portabelkabel, sondern auch super einsetzbar für den UKW-Betrieb. Belastungstechnisch hält es selbst im 70cm Band immernoch 120W aus. Klasse E Lizenzinhaber können sich also ohne Probleme voll darauf austoben. Klasse-A Lizenzinhaber müssen mit ihrern teilweise 750W Maximalleistung etwas aufpassen. Diese Leistung hält H155 nur im 40m Band komplett aus. Aber mal ehrlich… 750W… im Portabelbetrieb… seriously 😀 ?

Angetrieben wird die gesamte Maschinerie von einem dreizelligen Lithium-Polymer Akku mit 5Ah der Firma Turnigy. Als Reserve dient ein baugleicher, zweiter LiPo Akku. Aufgeladen werden sie über einen Imax B6 DC Balancer Charger-Klon und die Einzelzellspannungen werden im Einsatz über einen LiPo-Beeper überwacht. Der Wächter ist erstaunlich genau und fast schon für den doch meist ruhigen Funkbetrieb ZU laut 😀 Die drei Zellen der Akkus liefern 11,1V. Das entspricht NICHT der empfohlenen Versorgungsspannung eines FT-857 von 13,8V +- 15%. Allerdings kommt der TRX wunderbar mit etwas Niederspannung zurecht und funktioniert einwandfrei. Die Signalqualität ist selbst bei vollen 100W SSB unverändert. Erst kurz bevor der LiPo-Wächter Alarm schlägt, sind qualitativ nur noch sichere 30-40W drin. Aber vorher bricht einem meist sowieso die Spannung beim „längeren“ Senden unter die Mindestspannung von LiPo-Zellen (3,3V) ein, sodass man für ein „sicheres QSO“ die Leistung sowieso etwas runterschrauben sollte. Und außer in einer Pile-Up Situation werden 100W auch selten benötigt. Oder man schließt einfach rechtzeitig seinen Reserve-Akku an, denn 5Ah reichen bereits um eine nicht allzu stressige „Contestfunkschicht“ (hell/dunkel) im „Jagdmodus“ durchzumachen (bei ungefähr 6-7h Betrieb). Nähere Infos dazu in weiteren, folgenden Beiträgen.

Dinge wie Paracord, Zeltheringe und dem Stein bedarfen denke ich keiner großartigen Erklärung: Dienen primär der Abspannung der GFK-Masten oder zum Hochziehen der LHKA via „Baummontage“ bzw. das Paracord überhaupt erstmal über einen Ast geworfen zu kriegen. Kabelbinder sind eine nicht zu unterschätzende Allzweckwaffe: Und seis zur zusätzlichen Sicherung des Knotens am Stein 😉

Das Erdungskabel ist im wesentlich ein Stück dünnes Kabel, das ich an eine der Buchsenschrauben am Gehäuse des FT-857 festklemme und das über einen Hering mir Mantelwellen und elektrostatische Ladungen… erdet.

 

greetz

Robin


UPDATE 04.06.2017

MIt dem Stufenaufstieg habe ich meine Ausrüstung nicht nur um den FT1-XDE erweitert, sondern auch für den Kurzwellenbetrieb gibt es die ein oder andere Änderung meiner Ausrüstung zu berichten:

  • Buddipole mit Dreibein aus dem Baumarkt
  • 80m NVIS Erweiterung für den Buddipole
  • 6m H155 (N-Stecker)
  • LHKA für 20m
  • Digitalinterface für Handy/Tablet -> FT857D Marke „Eigenbau“