Ich bin seit längerem aufmerksamer Abonnent vom >YoutubeKanal SurvivalTech Nord<. STN läd dort immer wieder tolle Videos hoch, immer mit dem Hintergedanken möglichst effektive Kommunikation über Amateurfunk in einer SHTF-Situation zu ermöglichen.
Zur Erklärung: „Shit Hits The Fan“ ist englisch für „wenn die Sch…. einen Ventilator trifft“. Es geht also um Katastrophen und Situationen, in denen die herkömmlichen Kommunikationsnetze versagen. Dabei muss es garnicht soweit gehen, dass niemand mehr mit irgendwem reden kann. Was nützt es im Falle eines Erdbebens einer Familie, die weit übers Land verteilt wohnt, wenn z.B. nur das Militär noch kommunizieren kann? Um in so einem Fall nachzufragen, wie es Tante Irmgard in Bottrop und Onkel Emil in Hinter-Klummbach ergangen ist, müssen auch „einfachen“ Leuten in solch einer Situation Kommunikationsmittel zur Verfügung stehen. Doch damit nicht genug. Die offiziellen Stellen und Organisationen haben im laufe der Geschichte immer wieder eines unter Beweis gestellt: Unsere Kommunikationsnetze sind nicht krisentauglich. Sie sind überlastet und das zum Teil schon im alltäglichen Betrieb.
Nun, wie dem auch sei, SurvivalTechNord hat jedenfalls ein Video hochgeladen indem er gezeigt hat, wie schnell und effektiv er mit seiner portabel QRP Ausrüstung arbeiten kann. Ich dachte: Das kann ich auch! Und kaum hatte ich etwas entsprechendes in den Kommentaren geschrieben, hatte ich auch schon ein Sked mit STN um 12:00 UTC.
Die Ausrüstung die ich mit zur Lobdeburg genommen habe, ist auf cq-jena.de schon viel erklärt worden, daher hier nur eine kurze Liste:
- Yaesu FT-817ND im wesentlichen mein >komplettes EDC-Kit<
- Yaesu FT-1XDE (für APRS)
- Wouxun KG-UV8D für die Relais
- Buddipole als Hauptantenne
- Shock Cord Mast
- ATX-Walkabout als BackUp
- 7,2Ah Bleigelakku
Insgesammt ein bisschen viel Zeug, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen. An der Lobdeburg angekommen habe ich meinen Buddipole für 20m eingerichtet und schonmal überprüft was auf dem Band los ist. Ein Contest sorgte für absolute Überfüllung und per Email entschieden STN und ich daher auf das 30m Band auszuweichen. Mit PSK63 konnten wir das Signal des anderen nur erahnen und daher wurde auf PSK31 gewechselt. Jetzt konnten wir tatsächlich Kontakt herstellen. QRP-portabel zu QRP-portabel. Ich mit einem extrem kurzen Dipol und STN mit einer portablen Loop Antenne. Absolut genial. Nach dem QSO habe ich noch kurz WSPR auf 30m laufen lassen, um zu sehen wie sich das Band und meine Antenne so vertragen. Ich kann sagen: Ich bin zufrieden.
An diesem Tag hatte ich übrigens die Chance vielen Passanten zu erklären was ich dort gemacht habe, was die Antenne soll und und und. Fast alle haben neugierige Fragen gestellt und ich bin sehr Froh um diese Chance zu Werbung für den Amateurfunk. Was viele besonders begeistert hat ist, dass ich nicht nur irgendwen irgendwo erreicht habe, sondern die ganz gezielte Kommunikation mit OH8STN in Finnland. Und das mit 5Watt, von denen die Antenne sicherlich nicht alles abgestrahlt hat.
Ein Wermuthstropfen bleibt dennoch. Es hat (mal wieder) meinen Buddipole umgehauen und dabei ging (auch mal wieder) eine meiner Teleskopantennen zu Bruch. Nun, wir lernen: Man muss die Abspannung wirklich so fest anziehen, dass der Mast sich wie ein Bogen spannt.
Danke für den schönen Bericht Konrad.☺