Leichtes Gepäck – modular packen!

Als Kind und Jugendlicher war mein Sport das Schwimmen und meine damalige Trainerin hatte keine Scheu vor kreativen Trainingsmethoden. Eine davon hat mich zu einem Umdenken in meiner EDC-Politik bewegt. Wer ans Schwimmbad denkt, hat sicherlich Bikins und Schwimmshorts vor Augen, aber nicht so beim „Sport“ Schwimmen. Dort trägt man diese herrlich knappen Unterhosen…. und Strumpfhosen, zumindest als Mann. Ja, ihr habt richtig gelesen… Strumpfhosen. Allein der Gang von der Umkleide ins Wasser, durch das Tagespublikum war ein tolles Training für das Selbstbewusstsein eines pupertierenden Jungen damals, aber der Effekt war nicht zu bestreiten. In jedem Training hielten die Hosen einen auf und zerrten an Ego und Nerven, doch wenn sie dann weg waren beim Wettkampf, dann fühlte man sich schnell und frei wie ein Fisch im Wasser. Egal wie viel davon nur ein psychischer Effekt war, es hat geholfen.

Was hat das jetzt mit Amateurfunk zu tun? Nunja:

Ich habe in meinen knapp zwei Jahren Amateurfunk schon ein schönes Sammelsurium an Geräten und  Kabeln und Antennen angesammelt. All das will natürlich genutzt werden, und zu diesem Zweck muss man es mitnehmen. Zumindest, wenn man wie ich auf portable Operationen beschränkt ist. Als „alter“ Pfadfinder galt bei mir bisher die Devise: Allzeit bereit! Mein >EDC-Kit< war also im Stande von 80m-10m fast alle Modi und alle Bänder zu bedienen. Auf VHF und UHF kamen außerdem noch DMR, C4FM, und >APRS< hinzu. Tolle Geräte und ein gutes Gefühl für alles Gerüstet zu sein.

Die Realität sieht aber doch so aus:

  • Jena hat keine Abdeckung mit DMR
  • in Jena gibt es bis Dato „nur“ ein APRS-IGate (wir werden das bald ändern!)
  • Kurzwelle braucht ihre Zeit

In Summe heißt das bei mir: Ich nutze fast nichts von meiner Ausrüstung wirklich täglich. Und auch wenn die einzelnen Komponenten toll in meinen Rucksack passen und nicht viel Wiegen, so schleppe ich in Summe doch eine Menge mit. Besonders die ganzen Kabel zum Laden der Funkgeräte, für das Wolphilink, für Smartphone und Tablet und und und sorgen für ausreichend Durcheinander in meinem Gepäck.

Meine Frau hat sich vor einem halben Jahr eine Nähmaschine gekauft und hatte die geniale Idee mir kleine Stoffsäckchen für einzelne Kabel, Netzteile usw. zu nähen. Jetzt verhäddert sich nichts mehr, nichts hängt fest und alles ist sehr schnell erreicht, ohne spürbaren Gewichtszuwachs. Auf diese Weise schon man auch die Kabel, weil weniger daran gezerrt wird. TOP! Bei der Planung, wie viele Säckchen, wie groß und wofür wir nähen, habe ich dann ein paar Sachen aussortiert und siehe da: Ich fühle mich immernoch bestens gerüstet und habe dieses wundervolle Gefühl eines um gut 2kg leichteren Rucksacks wieder.

Was ist geblieben?

  • Yaesu FT-1XDE für FM Analog, APRS und C4FM + Ladegerät

Ziehmlich viel Funktion in einem ziehmlich kleinen Kasten. Ich bin sehr glücklich damit und werde in Zukunft eine tägliche Anpassung weiterer Komponenten nach Bedarf vornehmen. Das ist das tolle an der Methode einzelne „Module“ in kleinen leichten Paketen zu packen. Meine Module sind mittlerweile die folgenden:

KurzwelleZubehörKit:

In einer klasse Molletasche, die bei Bedarf auch außen an den Rucksack geschnallt werden kann, habe ich:

  • Mikrofon MH31 für den FT-817ND falls benötigt
  • YHA63 Antenne (BNC) für VHF/UHF am FT-817ND falls benötigt
  • Wolphilink Interface für DigiModes plus 40cm Klinke-Klinke Kabel und 15cm MiniDIN auf MiniDIN Kabel
  • UD04YA Interfacekabel für DigiModes am Laptop
  • MFJ-561 portabel CW-Paddle
  • DC-Kabel EDC-6 von Yaesu mit Powerpoles (passend für beide TRX)
  • Winkeladapter PL-Stecker auf PL-Buchse
  • Adapter von PL-Stecker auch BNC-Buchse
  • Adapter von 3/8“ Gewinde auf BNC-Stecker
  • Adapter KFZ-Stecker auf Powerpoles
  • Programmierkabel für den FT-1XDE

DMR-„Kit“

Kit steht hier explizit in Anführungszeichen, denn eigentlich habe ich einfach nur mein Retevis RT8 dabei, mit Programmierkabel, externem Mikro, langer und kurzer Antenne und Ladegerät. Zum Größenvergleich ist mein C4FM Gerät mit abgebildet.

 

Da wir auch auf Youtube unterwegs sind, hier mein Video zu dem Thema:

 

 

7 comments for “Leichtes Gepäck – modular packen!

  1. Thomas
    21. November 2016 at 21:04

    Die langen Schwimmhosen waren mir auch neu.
    Ein schöner Bericht Konrad

  2. Robin
    23. November 2016 at 17:49

    Wir haben in der Rettungsschwimmausbildung und im Training immer BW Feldblusen und Hosen angehabt, wer damit durchgehalten hat, wusste wie er schwimmen musste. War großartiges Training.
    Ich persönlich ziehe aber boxen vor für alles außer Kabel vor und auch da trommel ich lieber irgentwie auf, sonst verknotet sich alles nur.

    • DJ6KR
      5. Dezember 2016 at 11:47

      Hallo Robin,

      Mit den Blusen stelle ich es mir schwer vor Technisch perfekt zu schwimmen, aber beim Rettungsschwimmen hatten wir auch so Zeug. Das übelste waren Judoanzüge.
      Ich habe auch lange über Boxen nachgedacht, aber die nutzen immer ein bisschen mehr Volumen und wiegen mehr. Ein sauber aufgerolltes Kabel in einem engen Säckchen verknotet sich bei mir auch nicht. Es ist so natürlich weder wasserdicht, noch Stoßfest und die Kabel laufen sicherlich gefahr eher geknickt zu werden etc.

      73
      DJ6KR

  3. Pom
    22. Februar 2017 at 14:39

    Ja, so Säckchen sind schon praktisch, auch wenn man eher wenig Variationen im Portabelsetup hat (so wie ich). Der 857, der Akuu, Kleinkram und das L-Glied für HF stecken in einem Sack, der eigentlich für Schuhe vorgesehen war, der Vertikalantennensack war früher Behältnis für die Kapuze einer Mammut-Jacke und der UKW-Antennensack gehörte mal zu DNILSEs Thermoskanne. Pflaster stecken im Erste-Hilfe-Säckchen und der Regenschutzüberzug hat auch sein eigenes Säckchen. Nicht nur beim Packen, sondern auch bei der Aktivierung vor Ort hat die modulare Packweise große Vorteile.

    Ahoi
    Pom

  4. Ben
    10. März 2017 at 23:47

    Gibts denn Schnittmuster der Säckchen – frägt mich meine Frau gerade – nachdem ich Sie davon überzeugt habe, dass Sie in den kommenden Wochen für mich nähen muss :>

    • DJ6KR
      13. März 2017 at 10:17

      Hallo Ben,

      Es gibt keine direkten Schnittmuster, meine Frau hat laut eigener Aussage „einfach“ nur einen abgesäumten Tunnel für die Kordel genäht, dann auf links die beiden Seiten zusammen genäht und voila fertsch 😉

      Hoffe das hilft…

      73
      DJ6KR

      • Ben
        22. März 2017 at 21:43

        Camouflage Stoff bestellt, Nähmaschine steht bereit 😉 Danke für die Idee – 73 de DO8BYE

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