Wenn das einzige was „high“ ist, sich Stehwelle nennt 🙂
Frisch motiviert sollte es am letzen Wochenende darum gehen einen zweiten Mast für das 10 Meter Band aufzustellen. Damit der Garten nicht ganz so schlimm aus sieht hatte ich mich dafür entschieden meinen Teleskopmast in einer Bodenhülse zu verstecken, um den Mast bei bedarf einfach hoch zu schieben. Als Endergebnis erhoffte ich mir einen ausfahrbaren Mast mit einer 1/4 Tank Whip Antenne für das 10 Meter Band.
Die Schritte waren geplant und das Material bereits zu Hause. Boden Hülse, Mast Halterung für den Antennenfuß und der Antennenfuß selber. Doch dann kam alles anders……
Kapitel 1 Die Boden Hülse
Donnerstag 17 Uhr, der Spaten steht bereit und der Wunschort wurde gewählt. Mit 4 präzisen Stichen wird ein geometrisch korrektes Viereck in die Grasnarbe gestanzt und ein Batzen Gras wie Rollrasen entfernt. Das erste Fünftel ist geschafft, 20 cm. „Auf Auf “ denkt man sich, noch 4 mal und fertig. Der nächste heftige Hieb mit dem Spaten erzeugt ein lautes Pleng und der ganze Oberkörper staucht. Ohh nööö …. Unter der spärlichen Schicht an Mutterboden kommt nun Bauschutt zu Tage den man schon fast archäologisch behandeln müsste und es hört nicht auf. Aus meiner geplanten halben Stunde wird wohl nichts. Mit taktvollen Schlägen zertrümmert nun der Stemm Spaten alles was er trifft und ich habe ein perfektes Oberkörper Workout. Ungefähr 3 Stunden später erreiche ich die Tiefe von 95 cm und gebe mich damit zu frieden. Für Beton ist es jetzt zu dunkel und ich verschiebe, wie immer.
Kapitel 2, Ein alter Schiebemast, schiebt sich nur mit Last
Freitag: Den Schiebemast hatte ich irgendwann mal gebraucht gekauft und nie benutzt. Ich bin also nur wenig verwundert das es klemmt und hakt. Schuld ist das alte harte Fett mit Aluminiumoxid gemischt. Also mache ich mich daran die alten Gewinde zu lösen und den Mast zu zerlegen. Ich bin froh das mir keine Kleinteile entgegen kommen. Auf in den Baumarkt und Reinigungsmittel besorgen. Schwämme, Lappen und eine Flaschenbürste werden es schon irgendwie richten.
Den zerlegten Mast habe ich dann großzügig mit Fettlöser behandelt und mit einem Kratzeschwamm gereinigt. Für die Innenrohre hatte ich mir was ausgedacht, nämlich eine Flaschenbürste an einem Alustab und hinten dran den Akkuschrauber. Nachdem der erste Dreck raus war und das Rohr wieder trocken, wurde besagter Alustab mit einer Polierwolle versehen und auch der letze Krümel entfernt. Die Gewinde der Überwurfmuttern habe ich mit einer alten Zahnbürste freigelegt.
Eine Dose Sprühfett später schob es sich schon angenehm und die einzelnen Segmente rasteten sauber ein.
Kapitel 3, Was ist das jetzt ?
Wenns läuft dann läuft´s ? Nicht Immer !!!! Die Halterung für den Fuss und der Fuss selber waren schnell montiert, den Strahler drauf und Kabel dran. Die Stehwelle war jedoch von 3 bis unendlich. Die Kabel und Stecker waren neu, so wie alles andere auch. Antenne hoch, Antenne runter, Kabel gemessen auf Durchgang … so wie es sein soll. Ein andere OM riet mir nochmal zu messen und ich weis nicht warum aber bei 20 KOhm auf dem Multimeter eingestellt hatte ich plötlzlich eine Anzeige ? Also auf zur Suche …. und tatsächlich fand ich einen Kurzschluss im PL Stecker im Test Verbindungskabel. Hier wurde bei der Herstellung der Mittelpin in das PL Gehäuse gepresst. Aber jetzt war es zu dunkel, also Schluss.
Samstag nachmittag, fröhliches Freilandlöten im Garten 🙂 das Kabel gemessen, alles Prima aber die Stehwelle passt immer noch nicht……. jetzt ist aber Wochende und es gibt noch anderes zu tun.
Kapitel 4, Wenn man was sucht, aber zufällig was anderes findet !
Es ist Sonntag Nachmittag, die Sonne scheint. In der Nacht zuvor habe ich mich durch engl. sprachige Foren getrieben und mich belesen. Das bedeutet aber eher das ich noch verzweifelter bin da alle davon reden das die Tank Whip so toll ist und keine Probleme macht. Ich gehe also davon aus das ein an mir und dem Aufbau liegt und möchte eine Masseproblem mit 3 Radiale a 64 cm, 45 Grad zum Strahler um je 120 Grad versetzt ausschließen. Der Plan im Kopf ist schnell fertig und die Realisierung überraschenderweise auch. Sendetaste -> SWR arghhhhh *grmmpf.
Ich bring das Werkzeug zurück und sehe was im Augenwinkel, meinen alten Magnetfuß mit passenden Gewinde. Also zack zack Antenne vom Mast, auf den Magnetfuß, Magnetfuß aufs Blechdach, schnell rein , PTT drücken und was ? wie ? kann nicht sein, SWR 1:1,5. In meinem Kopf rattert es und irgendwie kommt mir der Gedanke das ich mal den Antennefuß am Mast messen sollte, hab ich dann mit dem Ergebnis …….. Kurzschluss.
Ich habe also 2 Tage an mir gezweifelt, nur wegen einem defekten neuen Stecker und einen defekten neuen Antennfuß. Zukünftig werde ich wohl alles vorher mal durchmessen 🙂
Sehr schöner Blog!
Danke 🙂