QRO ManPack 2.0

So, vor kurzem ging es um mein >QRP-ManPack<, aber ich habe ja auch noch meinen 857 „rumliegen“. Das Gerät war sauber verstaut in DER Kiste. Bilder etc. der alten Lösung findet ihr >hier<. Aber es gab offensichtliche Vorteile, die ich durch verbasteln unbedingt ausmerzen musste:

  1. Innenraumdesign. Der Trend bei Häusern geht zu hohen Decken und viel leerem Raum. Meine alte Lösung hatte – aus der Perspektive des 857 – beides zu bieten. Der TRX passte aber nur quer in die Kiste und an die Stecker und Anschlüsse zu kommen war eine Herausforderung, obwohl an anderer Stelle massig Platz frei war.
  2. Training. Mit Bleigelbatterien bestückt und geeignet um Munititon größeren Kalibers sicher zu transportieren, war die Kiste vor allem eines: Ein tolles Trainingsgerät für Gewaltmärsche mit schwerem Gepäck oder für das Bankdrücken zwischendurch.
  3. Rucksacktauglichkeit. Telefonieren beim Autofahren ist gefährlich und ähnlich ist es wohl auch mit dem Funken beim Laufen. Da die Klappe an der alten Kisten groß und schwer war, konnte man kaum riskieren sie offen im Rucksack zu transportieren. Eine Benutzung des TRX im wirklich manportable Sinne eines Tornisterfunkgeräts fiel also flach. Außerdem konnten etwaige Antennen nur mit einem Winkeladapter am Gerät selbst festgemacht werden, was wohl zu große mechanische Belastung bedeute, wenn man eine nennenswerte Kurzwellenantenne nutzen will.

Die Lösung war klar: eine maßgeschneiderte (kleine) Kiste musste her. Ich habe eine Weile mit dem Gedanken gespielt diese Kiste aus Aluplatten zu löten oder mit Nieten und Stecksystemen zu arbeiten. Aber am Ende hat mich ein Entwurf von DM2AXL davon überzeugt, es mal mit Dibond zu versuchen. Im Prinzip sind das zwei dünne Aluplatten mit einer Kunststofffüllung dazwischen. Es verbindet also Leitfähigkeit und andere Eigenschaften von Metall mit einfacher Verarbeitbarkeit [Ist das ein Wort?].

Aus diesem Material habe ich dann Teile ausgesägt und damit eine Kiste gebaut. Für die Stabilität habe ich alles mit Aluwinkeln verschraubt.

Damit das ManPack auch eine Antenne tragen kann, musste noch etwas stabileres her. Man kann Dibond zwar einritzen und biegen, aber das hält nicht „freitragend“ und erst recht keine Kurzwellen-Mobilantenne oder meine Vertikal. Zum Glück, hat der 857 zur Montage nennenswerte Gewindelöcher an der Seite, an denen ich einfach Metallwinkel befestigt habe. Ein erster Versuch mit den Stahlwinkeln, die man im Baumarkt bekommt, ist am Versuch gescheitert ein ausreichendes Loch für die Antennenfüße zu bohren. Es geht eben nichts über ordentliches Werkzeug…

Mit der freundlichen Hilfe von DO1AYJ habe ich nun an jeder Seite einen Antennenhalter mit PL-Fuß darin, auf den ich je eine längere UKW bzw. KW Antenne schrauben kann. Dieser Plan gab aber auch schon die Form der Kiste, wie ihr sie bereits gesehen habt, vor. Um zusätzliche Elemente wie Akku, PC-Interface oder Kabel unterzubringen blieb also nur auf, unter oder hinter dem TRX „Platz“. Ich habe mich dazu entschieden hinter und auf dem TRX Platz und unten durch die Standfüße eine Öffnung für heiße Luft und den Schall zu lassen.

Einmal geplant, fehlte noch ein festes Konzept für die Stromversorgung. Dabei fällt mal wieder auf: Der Stromstecker am Yaesu FT857D ist …. groß. Ein Ferrit und der gigantische Molex-Stecker kombiniert mit relativ stabilem Kabel nehmen einiges an Platz weg. Ein für mich nötiger Adapter auf Powerpoles macht das ganze nicht viel besser.

Ich habe mich dabei an K7AGE erinnert. In einem Video auf seinem >Youtubekanal< sagt er grob übersetzt: „Da ist der falsche Stecker dran, aber wir sind ja Amateurfunker und wir modifizieren Zeug“. Ich habe es ihm dann gleich getan und mit Schwung das Kabel abgesenst und stattdessen die viel platzsparenderen PowerPoles direkt daran fest gecrimpt. Außerdem findet in der Kiste noch ein >PC-Interface nach DL1MY< und die Verkabelung für einen einfachen Schalter zwischen Akku und 857 Platz.

Akku? Ja klar, aber was? Der erste Versuch war der 7Ah SLAB aus dem alten Aufbau, aber da ich hier nicht nur schreibe sondern auch die Artikel der anderen lese, weiß ich >wie man es besser macht<. Und hier ist er also: 15Ah LiFePo4 mit 4 Zellen.

PL-Kabel verbinden die Antennenanschlüsse am TRX mit den PL-Füßen an der Seite der Kiste. Und fertig ist der Lack.

Mehr Bilder und Anwendungsszenarien, findet ihr auf unserem >Instragram Account<. Wie man auf den Bildern sieht, habe ich meinen >MFJ16010 Tuner< mit einem Spanngurt auf das Manpack geschnallt und meine >Vertikalantenne< passt auch noch daran.

Natürlich hätte ich gerne einen noch professionelleren Look und viele andere Wünsche, für deren Umsetzung ich aber erst einmal Werkzeug bräuchte, das ich noch nicht habe. Wenn ihr eine günstige Methode kennt ein solches Projekt professioneller zu realisieren, lasst es mich wissen. Für die Zukunft wünsche ich mir einige Verbesserungen in der Verkabelung, für das Laden, will noch dichter packen und vieles mehr. Um all meine tollen „Packs“ tragen und transportieren zu können, habe ich mich ausgiebig mit Rucksäcken und Taschen auseinander gesetzt und werde die (hoffentlich bald) auf dieser Seite vorstellen.

 

1 comment for “QRO ManPack 2.0

  1. 17. Juni 2018 at 14:37

    Hi,
    Mal wieder ein schöner Artikel. Wie so oft treiben uns beide ähnliche Projekte um. Ich tüftel aktuell ebenfalls an einem Setup unterhalb meiner GoBox um etwas Rucksacktauglicher zu werden. Bei mir wird es ein FT891 werden. Bin gespannt auf deinen Rucksack.

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