Wer meine bisherigen Texte gelesen hat, der weiß: Ich mag keine Tuner. Dafür gibt es diverse Gründe. Der erste und einfachste Grund war der Preis. Als ich meine Ausrüstung zusammen gestellt habe, wollte ich mir das Geld für einen Tuner sparen und stattdessen lieber eine resonante Antenne verwenden. Außerdem ist der Tuner ein weiteres Gerät, das man mit schleppen muss. Er nimmt Platz weg und wiegt dazu auch noch ein paar Gramm. Und nicht zu letzt komme ich mir irgendwie faul vor mit einem Tuner.
Ganz wichtig: Ich weiß das Tuner echt was bringen können. Und genau deswegen – streng nach dem Motto „Wenns denn sein muss…“ – habe ich mir einen Tuner besorgt, der möglichst günstig, portabel und vorallem in der Lage ist, viel „Zeuch“ anzupassen. Meine Wahl fiehl daher für den Anfang auf einen sogenannten MFJ-16010 Random-Wire-Tuner, zu deutsch wäre das ein Zufälliges-Kabel-Anpassgerät. Der Gag an der Sache ist genau das: Der Tuner ist dazu gedacht ein Stück Draht beliebiger – also „zufälliger“- Länge anzupassen. Anpassen heißt im Amateurfunk übrigens meißt, dass die Impedanz der Antenne oder Ihres Zuleitungskabels auf 50Ω transformiert wird. Dazu nutzt man verschiedene Kombinationen aus Spulen (Induktivitäten) und Kondensatoren (Kapazitäten). Mit dem MFJ-16010 kann man also fast alles was aus Metall und nicht geerdet ist anpassen und damit als Antenne nutzen. Und das mit Sendeleistungen von bis zu 200W. Der Tuner ist klein – auf den Bildern seht ihr meine bewerte Packung günstiger Taschentücher zum Größenvergleich – und denkbar einfach zu benutzen. Auf der Rückseite hat der Tuner zwei PL-Buchsen, er ist aber explizit nicht dazu gedacht, eine koaxgespeißte Antenne anzupassen. Ich schließe an der Antennenbuchse des Tuners einfach ein Kabel mit einem Bananenstecker an. Wichtig an dieser Stelle: Auch wenn der Name etwas mehr verspricht, es gibt Kabellängen, die für bestimmte Bänder so ungünstigt sind, dass selbst dieser tolle kleine Tuner sie nicht anpassen kann. Ein solche Länge ist zum Beispiel 20m. Ausgerechnet die Länge mit der ich meine ersten Versuche gemacht habe. Wer mehr dazu wissen will findet hier viele infos.
Eine wichtige Erkenntnis die ich bei der Nutzung des MFJ-16010 gemacht habe ist: Bei der Nutzung in der Nähe des TRX können eigenartige Dinge passieren. So hat zum Beispiel das MH58A8j Mikrofon meines Yaesu FT-857D schlichtweg nicht funktioniert, das original Mikrofon jedoch schon. Eine einfache Methode um viele dieser Probelme die durch direkte Einstrahlung entstehen auszumerzen, ist eine gute Erdung. Außerdem mag der Tuner ein gutes (langes) Gegengewicht zum anzupassenden Kabel.