APRS sinnvoll nutzen – TEIL 3 Schon gewusst?

Hier nun Gemischtes, kurzes und vllt neues aus dem Bereich APRS. Die Idee ist ein wenig aufzuzeigen, was es alles gibt. Das meiste wird nur kurz erwähnt oder angerissen. Ich möchte damit dazu anregen „über den Tellerrand zu schauen“ oder Fragen zu stellen.

 

DECAY – Verfall als Chance

Decay, also Verfall, beschreibt im APRS eine Reduzierung der Zeit zwischen zwei gleichen Aussendungen. Leider wird dieses Konzept meist nur für Positionsbaken genutzt. Das Gerät prüft dabei, ob sich sein Standort geändert hat und wenn nicht, beginnt es systematisch den Abstand zwischen Positionsmeldungen zu vergrößern; schließlich gibt es nichts Neues für die anderen. Eigentlich war dieses Konzept aber für fast alle Bereiche des APRS gedacht. Beispielsweise ist die effektivste Methode eine Nachricht zu übertragen, diese zunächst in kurzen Abständen zu wiederholen, wobei diese Abstände mit zunehmenden Sendeversuchen immer größer werden. Aufgehört wird nach einer bestimmten Anzahl an Versuchen oder sobald eine Bestätigung der Gegenseite eingeht. Es ist aufwändiger solch einen Algorithmus zu programmieren, aber es tut dem Netz sehr gut! Leider macht sich kaum jemand diese Mühe. Ich kenne das Konzept nur bei >APRSIS32<.

 

APRS weit oben – ISS

Auf der Internationalen Raumstation befindet sich auch ein APRS-Digipeater! Er arbeitet aber nicht auf einer der normalen Frequenzen, sondern auf 145,825MHz FM simplex. Das Rufzeichen des Digipeaters ist „ARISS“. Dank dieser Technik, kann man bei jedem brauchbaren Überflug „Kontakt“ mit der ISS aufnehmen und über sie mit anderen Funkamateuren kommunizieren.

 

SOTA – Für Bergziegen und Faultiere

APRS kann gleich mit zwei Unterschiedlichen Aspekten von SOTA helfen. Der naheliegendste Aspekt ist es wohl, andere darüber zu informieren wo man sich gerade befindet und auf welchen Frequenzen man QRV ist. Das kann ganz einfach durch den Statustext der eigenen Bake geschehen. Wer schon einmal auf einen Berg geklettert ist und einfach so „CQ SOTA“ gerufen hat, der kennt vielleicht den Effekt, das lange nichts geschieht, bevor man auf sotawatch.org gespottet wurde. Das kann man via APRS-Nachricht sogar selber tun, ohne selbst eine mobile Internetverbindung zur Verfügung zu haben. Die Details von APRS2SOTA findet ihr auf der Seite von Stewart Wilkinson G0LGS >hier<. Aber es geht auch anders: Wer vllt vergessen hat, sich die Gipfel-Referenznummer aufzuschreiben oder wer gerne gewarnt werden möchte, ob er in der Nähe des Gipfels ist, der kann „SOTA“ in seine Statusbake aufnehmen. Meldet man so seine Position aus dem unmittelbaren Umfeld eines SOTA-Gipfels, so meldet sich >Camilla< mit einer Nachricht, die die Referenznummer und ein paar nette Worte enthält.

 

Tempo! 9k6, fast so schnell wie DSL

APRS gibt es wie Packet Radio auch mit größerer Geschwindigkeit als 1200Baud. 9k6 steht dabei für ganze 9600Baud. Mit der größeren Geschwindigkeit kommen aber auch einige Schwierigkeiten, sodass die Kosten hier für die meisten den Nutzen überwiegen. Viele Funkgeräte und APRS Digipeater sind jedoch technisch dazu in der Lage im 70cm Band mit 9k6 APRS Betrieb zu machen. Für einen Fieldday oder ähnliches vllt einen Versuch wert.

 

Wer im Internet ist, ist nicht QRV

Das stimmt leider oder zum Glück nicht ganz. Wie bereits vielfach erwähnt leiten manche Stationen die Pakete aus dem APRS-IS auch auf die VHF Frequenz weiter. Wer also einmal pro Sekunde per TCP-IP seine Position ins APRS-IS einspeist, der überlastet damit nicht nur Server, die von Funkamateuren ehrenamtlich betrieben werden, sondern verstopft unter umständen auch die 144,800MHz.

 

Wer ist was?

In APRS-Baken verstecken sich viele Details, wie z.B. ob eine Station Textnachrichten empfangen kann, oder ob ein Objekt irgendwann wieder verschwinden wird. Keiner muss jetzt anfangen Rohdaten zu lesen, aber ein Blick über den Tellerrand lohnt hin und wieder und ich bin ein großer Freund von Programmen, die einem diese Details auch zeigen.

 

 

 

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